Nach der Annahme des Technikphilosophen Jean Baudrillard messen wir die Welt mittlerweile nach der Ähnlichkeit, die sie mit den Bildern hat, die die elektronischen Medien produzieren und nicht mehr umgekehrt. Er sieht eine Ermordung des Realen durch ein Übermaß an elektronischer Abbildung. Marietta Slomka als Mörderin des Realen ? Dies wäre dann der Fall, wenn Bilder bspw. der Nachrichtensendungen aus TV und Internet eine Welt eigener Art schaffen würden. Nicht wirklich abwegig – Krieg der Bilder als Teil der realen Kriegsführung.
Das politisch, gesellschaftliche Leben geriete im Meer der Bilder zur quasi rituellen Nachahmung von fremd produzierten Bildern im Dienste globaler Ökonomisierung.
Baudrillard gibt den Bilderkampf noch nicht verloren :
„Die Globalisierung hat nicht von vornherein gewonnen, das Spiel ist noch nicht gespielt. Gegen die auflösende und homogenisierende Gewalt sieht man überall heterogene, nicht nur differente, sondern antagonistische und unwiderstehliche Kräfte aufstehen.“ (Baudrillard, Der Geist des Terrorismus, 2002, S. 55)
Da der Ausstieg aus dem Realen nicht möglich ist, muss sich die Gegenbewegung an den Spielregeln der irrealen Mediengesellschaft ausrichten. Sic est!