Philosophische Veranstaltungen

Vorneweg :

„Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk : Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.“                                                      Heinrich Heine

Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Sie möchten über meine Veranstaltungen per Mail informiert werden? Schreiben Sie mir: info@oikos-sohns.de

 

Philosophischer Salon am Freitag, den 24. Januar um 18:30 Uhr

 

Philosophen-Couch

Philosophen-Couch

Am Freitag, den 24. Januar, um 18:30 Uhr (120 Minuten) findet der nächste Philosophische Salon in Hannover statt – dann immer am letzten Freitag im Monat. 

Der „Philosophische Salon“ ist für all jene gedacht, die Vergnügen am inhaltlichen Gespräch haben und bereit sind, sich auf der Suche nach einer besseren Welt einbeziehen zu lassen. Das Niveau ist anspruchsvoll, aber nicht anstrengend – alltägliche Themen und historische noch heute relevante Zusammenhänge erhalten einen philosophischen Zugang. Wir gehen der Frage nach, inwieweit uns die großen Denker von der Antike bis heute in Zeiten der Veränderung (der „Zeitenwende“) Quelle der Kraft und Orientierung sein können.

Ich übernehme die Moderation und versorge den Salon immer wieder mit frischen – auch aktuellen Themen (bspw. KI, nicht rein fachphilosophisch) und Philosophen (bspw. Peter Sloterdijk). Gerne können Sie eigene Themen vorschlagen. Das Thema der Veranstaltung am 29. November erhalten die Teilnehmer vor der Veranstaltung.

Der reguläre Preis der Einzelveranstaltung beträgt 20 €. Getränke (Wasser, Säfte) sind im Preis inbegriffen.

Ort: Philosophische Praxis, Spannhagengarten 10, 30655 Hannover

Der Teilnehmerkreis ist grundsätzlich auf 8 (max. 10) Personen beschränkt. Anmeldung ist obligatorisch.

Philosophie bringt Menschen zusammen …

Flyer Philosophischer Salon – 2025

 

Philosophen im Gespräch

Philosophen im Gespräch

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Die Philosophischen Stadtrundgänge werden ebenfalls im Jahr 2025 fortgesetzt. Anfang  kommenden Jahres werde ich Ihnen hier die Termine einstellen: Geld, Demokratie, Konsum in Hannover …

 

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Philosophisches Kino im Kino „achteinhalb“ in Celle – Hannoversche Straße 30E:  www.kino-achteinhalb.de/event/2045-außer-atem-1959.html

14. November – Doppelvorstellung – 16:00 Uhr und 19:00 Uhr: Außer Atem – À bout de souffle, Regisseur Jean Luc Godard, 1960

Wie zeitaktuell sind die Filme der französischen Nouvelle Vague und der philosophische Existentialismus? Eine philosophisch-cineastische Annäherung.

Außer Atem ließ seinen Held und seine Heldin, Jean-Paul Belmondo und Jean Sehberg, ziellos durchs Leben treiben und schuf damit einen vor allem ästhetisch unvergleichlichen Beitrag zum Existenzialismus im Kino, der sich nicht nur durch seinen Inhalt, sondern eben auch durch seine cineastische Form ausdrückte.

Die Filme der französischen „Nouvelle Vague“ ab den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und der im Wechselverhältnis hierzu stehende französische „Existentialismus“ waren Reaktionen auf die Verwerfungen und Umwälzungen, die erfahrenen Entwurzelungen und Entfremdungen der Menschen in Europa in und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erfahrungen einer entfremdeten, „absurden“ Welt führten in neue künstlerische Ausdrucksformen in Literatur, Theater und Film sowie in neue Philosophien (Jean Paul Sartre, Albert Camus, Maurice Merleau-Ponty). Die Corona-Pandemie lies uns Camus Roman „Die Pest“ neu entdecken. Ukraine-Krieg, Klimaerwärmung und eine mögliche Energiekrise stellen existentielle Fragen an uns alle. Die Verweise zwischen den französischen Gedankenwelten aus den 50er und 60er Jahren und der Jetztzeit sind vielfältig und verblüffend.

Die Reihe Philosophisches Kino „Nouvelle Vague – Existentialismus“ des Philosophen Dr. Achim Sohns erläutert die Parallelen zwischen Damals und Heute und bietet Erklärungsansätze. Gemeinsam wollen Philosoph und Zuschauer die Parallelen diskutieren, und versuchen ihre Bedeutung für das gesellschaftliche Heute zu ermessen.

„Das Absurde“, heißt es in Camus‘ „Der Mythos von Sisyphos“, ist „der Zusammenprall des menschlichen Rufes mit dem unbegreiflichen Schweigen der Welt.“ Film und Philosophie sollten in den 5oer Jahren und können heute Versuche sein, das Absurde zum Sprechen zu bringen. Darum geht es in der Reihe „Philosophisches Kino“.

Philosophisches Kino heißt: Philosophischer Vortrag, Film sehen und dann diskutieren.

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Philosophische Stadtrundgänge: Hannover anders erleben, anders denken:  Spazierengehen an historischen Orten, Philosophie hören und gute Gespräche führen: Von der Aegidienkirche (Krieg und Frieden) bis zur Philosophie der Kulinarik.

– Samstag, 28. September ab 10:00 Uhr (bis ca. 12:30 Uhr):

1. Station/Treffen / Start um 10 Uhr Kreuzkirche: Vom Glauben und Wollen

2. Station: Parkhaus an der Osterstraße (Denkmalschutz-Gebäude): Mobilität, Geschwindigkeit und Stillstand

3. Station: Markthalle Hannover: Eine kleine Philosophie der Kulinarik, Teil I

 

– Samstag, 26. Oktober, ab 10:00 Uhr (bis ca. 12:30 Uhr):

1. Station, Treffen und Beginn: Aegidienkirche: Krieg und Frieden

Mahnmal Aegidienkirche 2

Mahnmal Aegidienkirche 2

 

Mahnmal Aegidienkirche

Mahnmal Aegidienkirche

2. Station, Historisches Museum: Die Hannover Philosophie (mal nicht Leibniz)

Station Historisches Museum

Station Historisches Museum

3. Station, Markthalle, der Bauch von Hannover: Eine kleine Philosophie des Weins – Kulinarik II

Die Teilnehmerzahl ist auf max. 15 Personen begrenzt. Frühe Anmeldung sichert die Teilnahme (info@oikos-sohns.de). Erwachsene zahlen fünf Euro. In Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Hannover.

Philosophie bewegt Menschen …

Philosophischer Stadtrundgang – September-Oktober 2024 – OIKOS Sohns – Flyer

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Literatur und Musik und Philosophie – „Liebe“ im Werk Bertolt Brechts, Sonntag, 02. Juni 2024, 16 Uhr (= LitMusEXTRA) / Ort: Theater in der List, Spichernstraße 13, 30161 Hannover

Mit: Wolf-Rüdiger Leister (Schlagwerk), Margarete Paulmann-Nisters (Flöte, Gesang), Achim Sohns (Philosophie), Harrie Müller-Rothgenger (Lesung)

Bertolt Brechts kurze Geschichte „Wenn Herr K. einen Menschen liebte“, Gedichte und Texte von Brecht zum größten Gefühl der Menschheit, der Liebe, stehen im Mittelpunkt. Dazu kommen philosophische Kommentare, Kritiken, Fragen.

Achim Sohns und Harrie Müller-Rothgenger

Achim Sohns und Harrie Müller-Rothgenger

Aus dem philosophischen Vortragstext: „Wir Philosophen haben keinen Begriff mehr von der Liebe; wir haben sogar kein Wort mehr, sie zu benennen: „Liebe“? Es klingt wie das meist prostituierte Wort – streng genommen wie das Wort: „Prostitution“. Man „macht“ Liebe – so wie man Geschäfte macht, wie man Krieg macht. Es geht nur noch darum: Mit welchen „Partnern“, zu welchem „Preis“ – lohnt sich die Investition? Zu welchem Nutzen – bloß keine Bindung -, in welchen Abständen und wie lange man es „macht“ – bin ich wettbewerbsfähig?

Wenn es dann darum ginge, die Liebe auszusprechen, sie zu denken, zu würdigen, sie zu besingen … Schweigen und im Inneren: Schmerzen über den Verlust an Eigentlichkeit durch die vielfältige Geschwätzigkeit der Medien-, der social Media-Konsum-Gesellschaft.

Zu sagen, „ich liebe dich“ klingt, wie eine Obszönität oder wie Hohn, und zwar in dem Maße, dass in der guten Gesellschaft, also der Gebildeten, oft niemand mehr ernsthaft einen solchen „Un-Sinn“ auszusprechen wagt.

Wir wollen heute der Liebe Worte und Begriffe geben.“

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=> Lesung in der Buchhandlung an der Marktkirche in Hannover

(Hans-Lilje-Platz 4/5, 30159 Hannover) am 9. Februar 2024 (Freitag) um 19:30 Uhr: aus dem Buch „Philosophische Widerworte“ – Eine Lesung zum Mitdenken und Andersdenken

 

Philosophischer Widerspruch hat es heutzutage schwer. In der digitalen Welt passen komplexe Zwischentöne nicht in die 280-Zeichen-Twitter (neu X-) Logik, die nur grelle Positionen mit Aufmerksamkeit belohnt.

Doch wie verändert sich unsere Wahrnehmung durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz? Konnte die Corona-Krise dazu beitragen alte Denkweisen zu hinterfragen? Achim Sohns öffnet philosophische Gedankenwelten der Stoa, Arthur Schopenhauers, Jean Baudrillards u.a. und lädt mir seinem Buch „Philosophische Widerworte“ ein zum Dialog.

Termin: Freitag, den 9. Februar, 19:30 Uhr 

Ort: Buchhandlung an der Marktkirche, Hanns-Lilje-Platz 4/5, 30159 Hannover

Eintritt: 8 Euro (4 Euro für Studenten)

Siehe hier: https://buchhandlung-marktkirche.buchkatalog.de/content/Veranstaltungen

Buchhandlung an der Marktkirche – Ihr Buchhändler aus Hannover

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Buchhandlung an der Marktkirche

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Philosophisches Kino im Kino Achteinhalb in Celle: „Soylent Green … Jahr 2022 … die überleben wollen.“

am Montag, den 26.02.2024, um 19 Uhr (Hannoversche Strasse 30E · 29221 Celle):

Kult-Klassiker aus dem Jahr 1973 mit Charlton Heston und Edward G. Robinson. Einem der ersten dystopischen Science Fiction – kurz nach dem ersten Bericht des Club of Rome 1972. Vieles, nicht alles ist im Jahr 2022, 50 Jahre später, tatsächlich eingetreten. Wer ist verantwortlich ? Der Mensch oder das System, in dem er lebt? www.kino-achteinhalb.de/

Soylent Green

Regie: Richard Fleischer
Drehbuch: Stanley R. Greenberg
nach der Vorlage von Harry Harrison

Philosophisches Kino heißt: Philosophischer Vortrag, dann Film sehen, dann diskutieren.

 

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Frühere Veranstaltungen : Im Weiteren finden Sie die Veranstaltungen der Vergangenheit. 

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Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2023

Philosophisches Kino im Kino im Künstlerhaus (Sophienstraße): Die philosophisch-cineastische Reise geht weiter:

„Die Zukunft ist immer schon jetzt.“

Philosoph im Kino

Philosoph im Kino

Philosophisches Kino | Filmreihen – Hannover.de

Mit seiner Simulationstheorie formulierte der französische Medienphilosoph Jean Baudrillard die Abschaffung von Wirklichkeit und einer allgemeingültigen Sinnhaftigkeit durch die Omni-präsenz der elektronischen Medien. Die Wirklichkeit, so Baudrillard, sei hyperreal geworden. Sie bestehe nur noch aus Zeichen. Die „echte“ Wirklichkeit wird zu Staub – zu Raum-Zeit-Staub.

„Dabei ist jedoch“, so Baudrillard, „das eigentlich Unheimliche nicht, dass die Welt zu einer durch und durch technischen wird. Unheimlicher bleibt, dass der Mensch für diese Weltveränderung nicht vorbereitet ist, dass wir es noch nicht vermögen, besinnlich denkend in eine sachgemäße Auseinandersetzung mit dem zu gelangen, was in diesem Zeitalter eigentlich heraufkommt.“

Das philosophische Kino im Kino im Künstlerhaus möchte diese Auseinandersetzung führen. Das philosophische Kino möchte Verständigungsmedium zu den Veränderungen der menschlichen Lebenswelten durch die Technisierung und die Umweltveränderungen sein. Im Kino ist die Zukunft immer schon jetzt. Kino und Philosophie haben viel gemeinsam.

Philosophisches Kino heißt: Philosophischer Vortrag, Film sehen, dann diskutieren.

Philosophisches Kino im Gespräch

Philosophisches Kino im Gespräch

Flyer – Philosophisches Kino 2023 – Kino im Künstlerhaus

 

12. Februar 2023, 19 Uhr: Soylent Green … Jahr 2022 … die überleben wollen.

Menschen mit leeren Wasserkanistern stehen in einer Schlange

Der Film aus dem Jahr 1973 blickte knapp 50 Jahre in die Zukunft – eine Zukunft, die von Überbevölkerung, ökologischer Verwüstung und Ressourcen-Knappheit bestimmt ist. Im Film-New York des Jahres 2022 kämpfen 40 Millionen Menschen ums nackte Überleben.

Ein paar Privilegierte wissen noch, was Fleisch und Brot ist. Der Rest der Bevölkerung ernährt sich von öffentlich verteilten oblatenähnlichen Nahrungsmitteln, die angeblich aus Algen gewonnen werden. Ein hartgesottener Großstadtpolizist, Charlton Heston spielt den Polizisten Frank Thorn, entdeckt zusammen mit seinem Zimmergenossen – Edward G. Robinson in seiner letzten Rolle – das Geheimnis hinter diesem neuen Nahrungsmittel.

Im Jahr 1973 war der Bericht des Club of Rome über „Die Grenzen des Wachstums“ gerade ein Jahr alt. „Soylent Green“ schließt daran an und wird zu den ersten ökodystopischen Filmen gezählt. Die reale Gegenwart ist noch nicht so weit wie das 2022 im Film, aber auch unser Planet nähert sich dem Kollaps: Da sind die Klimaveränderungen und das Artensterben. Da ist das starke Bevölkerungswachstum mit allen Nebeneffekten.

Der philosophische Vortrag und die Diskussion sollen die Frage stellen, wie es soweit kommen konnte:

Ist die ökologische Krise nach Karl Marx das Ergebnis der kapitalistischen Wirtschaftsform?

„Die kapitalistische Produktion entwickelt […] die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter. … der Ruin der dauernden Quellen der [natürlichen] Fruchtbarkeit“

Oder steckt der Mensch selber dahinter:

„Die Ströme des Wirtschaftslebens bewegen sich nach den Sitzen der „Königin Kohle“ und den großen Rohstoffgebieten hin; die Natur wird erschöpft, der Erdball dem faustischen Denken in Energien geopfert.“ Oswald Spengler

 

12. März 2023, 19 Uhr: Matrix (1999)

Neo schießt beidhändig

Im Film Matrix aus dem Jahr 1999 haben die Maschinen, die Künstliche Intelligenz, die Herrschaft übernommen. Die Menschen dienen nur noch als Energiequelle für die Maschinen. Ihr Denken und Fühlen sind untergegangen und eingefangen in einer perfekten und umfassen-den visuellen Kunstwelt, der „Matrix“. Nur eine kleine Gruppe von Rebellen um Morpheus (Laurance Fishburne), Trinity (Carrie-Anne Moss) und Neo (Keanu Reeves) widersetzt sich der  Matrix…

Nach der Annahme des französischen Technikphilosophen Jean Baudrillard, der im Film zitiert wird, messen und bewerten wir die Welt schon heute nach der Ähnlichkeit, die sie mit den Bildern hat, die die elektronischen Medien produzieren. Sie schaffen einen artifiziellen Ersatz-raum, eben eine „Matrix“, zur physischen Welt. Baudrillard sieht eine Ermordung des Realen durch ein Übermaß an elektronischer Abbildung.

Die Organisation des Lebens verändert sich. Die Realität nachwachsender Generationen richtet sich nach den Codes und Strukturen von Computerspielen und Social Media. Der Ersatzraum ist jederzeit verfügbar, also potentiell umfassend und immer präsent. Die durch die Sinne erfahrene Realität wandelt sich zu einem Hybriden pendelnd zwischen den mobilen Medien und der psychischen Struktur der Nutzer.

Baudrillard gibt den Bilderkampf noch nicht verloren :

“Die Globalisierung hat nicht von vornherein gewonnen, das Spiel ist noch nicht gespielt. Gegen die auflösende und homogenisierende Gewalt sieht man überall heterogene, nicht nur differente, sondern antagonistische und unwiderstehliche Kräfte aufstehen.”

23. April 2023, 19 Uhr: Blade Runner 2049

Ein großer Raum mit einer Treppe in der Mitte. Oben auf der Treppe stehen eine Frau und ein Mann. Rechts und links der Treppe stehen Glaskästen mit menschlichen Figuren.

In „Blade Runner 2049“ sieht die Zukunft noch um einiges düsterer aus als in Ridley Scotts Kultfilm von 1982: San Diego hat sich in eine riesige Müllkippen verwandelt. Gigantische Solarfelder erstrecken sich durch verwüstete, vertrocknete Landschaften bis zum Horizont und das dauerverregnete Los Angelas schützt sich mit hohen Mauern gegen die heranbrandenden Meeresfluten.

Hier verrichtet K (Ryan Gosling) seinen Dienst beim LAPD. Genau wie seinerzeit Harrison Fords Deckard ist auch er ein Blade Runner, der menschenähnliche Replikanten einer frühen Serie mit unbegrenzter Lebenszeit aufspürt und gewaltsam in den „Ruhestand“ versetzt.

Wie jeder echte Held ist auch K auf der Suche nach sich selbst, forscht nach seiner Replikanten-Seele und der Enträtselung der eigenen Herkunft. Wie Scotts Vorlage aus dem Jahr 1982 funktioniert auch das späte Nachfolgewerk durch eine atmosphärisch dichte Erzählung voll genialischer Bilder, die vieles nur andeuten.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 04.10.2017 schrieb Verena Lücken zum Blade Runner 2049: „Menschlichkeit, um die es hier geht, braucht mehr als biologische oder künstliche Gene. Sie braucht den Wunsch nach Transzendenz. Sie braucht den Blick auf die Welt, der ein kümmerliches Blümchen in einem Feld aus Asche für ein Zeichen von Hoffnung hält. Und in ein paar Schneeflocken auf der Haut die Schönheit der Erde erkennt.“

 

18. Juni 2023, 19 Uhr: Ich bin dein Mensch.

Ein Mann und eine Frau liegen auf einer ungemähten Wiese. Sie hat die rechte Hand unter ihren Kopf gelegt und guckt glücklich nach oben. Er guckt sie ausdruckslos an.

„Wir Menschen sollten uns an den Gedanken gewöhnen, dass wir keine geheimnisvollen Seelen mehr sind. Wir sind jetzt Tiere, die man hacken kann“, verkündete der Zeitgeist-Philosoph Yuval Noah Harari im Januar 2020 auf dem alljährlichen Treffen des Weltwirtschaftsforums in Davos, kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Mensch, spekuliert Harari, sei im Begriff, zu seinem eigenen Schöpfergott zu mutieren, zum „Homo Deus“, der nach Milliarden Jahren die Evolution eigenmächtig in die Hand nimmt.

Regisseurin Maria Schrader erzählt in der Science-Fiction-Komödie von einem gefährlichen Selbstversuch. Alma (gespielt von Maren Eggert) ist Keilschriftforscherin am Berliner Pergamon-Museum. Sie testet den innovativen Romantikroboter Tom (gespielt von Dan Stevens) – offiziell um ein Gutachten über ihn zu schreiben. Wie menschlich ist Tom, muss man ihm und seinesgleichen Rechte gewähren und wenn ja, welche?

Oder: ist er eine gefährliche Ware, die das ohnehin von Technik bedrohte Feld der Liebe komplett sprengen wird, weil sie, die Ware, Generationen der neuen Narzissten kritiklos debil-kuscheln wird?

Der Film stellt uns die Frage, was in einer Zeit der Durchdringung des Menschlichen durch Künstliche Intelligenz den Menschen für den Menschen zum Menschen macht.

 

 Existenzialismus, Nouvelle Vague, Zeitenwende?

Philosophisches Kino im Kino Achteinhalb in Celle

(Hannoversche Straße 30E: www.kino-achteinhalb.de/)

20. April 2023 (Donnerstag), 19 Uhr: Hiroshima mon amour, Regisseur Alain Resnay, 1959 (Drehbuch: Marguerite Duras)

Eine französische Schauspielerin (Emmanuelle Rivas) versinkt am unmöglichem Ort Hiroshima in einer leidenschaftlichen Liebe mit einem japanischen Geschäftsmann (Eiji Okada), der dort seine Familie verloren hat. Ihre eigene Kriegserfahrung, auch als Liebende eines getöteten deutschen Soldaten verstärken das Gefühl der Entfremdung. Schon die berühmten ersten fünfzehn Minuten zeigen dies: Auf eine magische Liebesszene in bestechenden Schwarz-Weiß-Großaufnahmen folgt ein unheimlich schwermütiger Dialog, der mit Opferbildern der Atombombenexplosion vom 6. August 1945 unterlegt ist.

Resnais‘ Werk besitzt kein spezifisches Thema, an dem es sich abarbeitet, sondern subjektiviert seine Erzählung: Die Gegenwart, die Vergangenheit, die Träume,  Erinnerungen und Gefühle der Protagonisten gleiten ineinander über, vermischen sich, verblassen. Die Dialoge der Schriftstellerin Marguerite Duras prägen den Film mit, die von Resnais die Anweisung bekam, statt eines Drehbuchs Literatur zu schreiben.

Resnais‘ Bildcollagen führen in ein Zwischenreich des (Un-)Möglichen, in dem die Oberfläche wenig Bedeutung hat, während das Nicht-Gezeigte die Komplexität der Gefühle betont. Eine alles prägende Agonie, gedankenverlorene Monologe, die scheinbar Gedichtform innehaben und die bleierne Stimmung dominieren den Film.

Ist Corona eine Zwischenzeit des (Un-)Möglichen?

Der Filmkritiker Raymond Bellour sprach in Bezug auf den Film und die Nouvelle Vague von einer historischen Dimension, die durch die humanen Katastrophen wie den Holocaust und die Atombombe in das Bewusstsein der Intellektuellen und Künstler getreten war. Eine lineare, konventionelle Dramaturgie konnte sich diesem Phänomen kaum angemessen nähern. Die Realitätswahrnehmung war im wahrsten Sinne zerrissen. Das Absurde löst zuletzt auch die Struktur des Films auf.

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Philosophisches Kino „Nouvelle Vague und Existentialismus“ – Sind wir in der Zeitenwende?

im: Kino im Künstlerhaus in Hannover

Wie zeitaktuell sind die Filme der französischen Nouvelle Vague und der philosophische Existentialismus? Eine philosophisch-cineastische Annäherung.

Die Filme der französischen „Nouvelle Vague“ ab den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und der im Wechselverhältnis hierzu stehende französische „Existentialismus“ waren Reaktionen auf die Verwerfungen und Umwälzungen, die erfahrenen Entwurzelungen und Entfremdungen der Menschen in Europa in und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erfahrungen einer entfremdeten, „absurden“ Welt führten in neue künstlerische Ausdrucksformen in Literatur, Theater und Film sowie in neue Philosophien (Jean Paul Sartre, Albert Camus, Maurice Merleau-Ponty). Die Corona-Pandemie lies uns Camus Roman „Die Pest“ neu entdecken. Ukraine-Krieg, Klimaerwärmung und eine mögliche Energiekrise stellen existentielle Fragen an uns alle. Die Verweise zwischen den französischen Gedankenwelten aus den 50er und 60er Jahren und der Jetztzeit sind vielfältig und verblüffend.

Die Reihe Philosophisches Kino „Nouvelle Vague – Existentialismus“ des Philosophen Dr. Achim Sohns erläutert die Parallelen zwischen Damals und Heute und bietet Erklärungsansätze. Gemeinsam wollen Philosoph und Zuschauer die Parallelen diskutieren, und versuchen ihre Bedeutung für das gesellschaftliche Heute zu ermessen.

„Das Absurde“, heißt es in Camus‘ „Der Mythos von Sisyphos“, ist „der Zusammenprall des menschlichen Rufes mit dem unbegreiflichen Schweigen der Welt.“ Film und Philosophie sollten in den 5oer Jahren und können heute Versuche sein, das Absurde zum Sprechen zu bringen. Darum geht es in der Reihe „Philosophisches Kino“.

30.10.2022, 19 Uhr: Ausser Atem – Au bout du souffle, Regisseur Jean Luc Godard, 1960

Außer Atem ließ seinen Held und seine Heldin, Jean-Paul Belmondo und Jean Sehberg, , ziellos durchs Leben treiben und schuf damit einen vor allem ästhetisch unvergleichlichen Beitrag zum Existenzialismus im Kino, der sich aber nicht nur durch seinen Inhalt, sondern eben auch durch seine Form ausdrückte.

04.12.2022, 19 Uhr: Jules et Jim, Regisseurs François Truffaut, 1962

Als sich der Österreicher Jules (Oskar Werner) und der Franzose Jim (Henri Serre) 1912 in Paris über den Weg laufen, sehen wir den Beginn einer großen Freundschaft. Sie können sich über alles austauschen, die Kunst, die Literatur – und auch die Frauen. Kompliziert wird es, als die beiden Catherine (Jeanne Moreau) kennen-lernen … Jules und Jim ist eine der großen filmischen Liebesgeschichten – ohne Romantik. Truffaut zeigt die Gefühle einer Dreiecksbeziehung zwischen Revolte und Konvention. Ohne Verurteilung entsteht ein Drama über drei Menschen, die sich in einem Geflecht auch der gemeinsamen Vergangenheiten selbst suchen und daran scheitern.

Im Film wird nicht nur mit neuen Erzählformen und visuellen Darstellungen experimentiert. Es werden auch gesellschaftliche Tabus und überlieferten Normen aufgegriffen. Anfangs ist die Welt in Jules und Jim noch in Ordnung, das Verhältnis ist unbeschwert, sowohl in der Zweierkonstellation wie auch zunächst zu dritt. Doch je stärker die Gefühle werden, umso mehr setzt bei Jules ein Exklusivitätsanspruch ein. Die Freiheit, welche sie anfangs alle suchen, wird zu einer Illusion, zu einem falschen Ideal. Die drei werden vom Leben eingeholt, von enttäuschten Erwartungen, auch die Weltkriegserfahrungen, als Jules und Jim auf unterschiedlichen Seiten standen, haben Spuren hinterlassen.

Anders als bei Liebesdramen schafft Truffaut Distanz zum Publikum, indem er das Trio von seiner anstrengenden, mitunter unerträglichen Seite zu zeigen. Ebenso wie der Erzähler, der immer wieder hinein kommentiert und den Zuschauer damit aus dem Geschehen reißt. Jules und Jim ist gleichzeitig echter und rauer, begegnet den Figuren mit analytischer Härte und Mitgefühl: Sie sind Täter und Opfer zugleich.

Das menschliche Leben ist entfremdet, geprägt von äußerem und innerem Widersinn und Absurdität. Gibt es Hoffnung?

Philosophisches Kino heißt: Philosophischer Vortrag, Film sehen und dann diskutieren.

Ort: Kino im Künstlerhaus, Sophienstraße 2, 30159 Hannover

www.hannover.de/Kino-im-Künstlerhaus-Hannover/Filmreihen/Philosophisches-Kino

 

Philosophisches Kino im Kino Achteinhalb   – Mensch und neue Technologien

in: Celle, Hannoversche Straße 30E: www.kino-achteinhalb.de/:

Was bedeutet es für das menschliche Selbstbewusstsein, seine Selbstwahrnehmung, wenn sich Maschinen in selbstreferentiellen Prozessen autonom entwickeln, anfangen autonom mit ihm zu kommunizieren, und wenn Menschen künstliche von Maschinen oder rein gentechnisch gefertigte Bestandteile, Maschinenteile, in sich tragen? Wird der emphatische Homo ludens, der spielende Mensch, überflüssig oder bilden die neuen Verbindungen eine neue Realität und Qualität? Darüber wird vor und nach den Film zu sprechen sein!

Filme:

13. Oktober 2022, 19:00 Uhr: „Blade Runner“ behandelt – begleitet von der Jahrhundertmusik von Vangelis – das Über-Menschliche im menschlichen Klon, die menschliche Hybris und noch viel mehr (Nietzsche, Descartes).

Blade Runner (1982/1993 – Director's Cut) – Einführung & Gespräch mit dem Philosophen Dr. Achim Sohns

10. November 2022, 19:00 Uhr: „Ex machina“ handelt von der Möglichkeit und dem „Freiheitsdrang“ der Künstlichen Intelligenz, einer neuen „Singularität“ (Ludwig Wittgenstein, Nick Bostrom).

Ex Machina – Einführung & Gespräch mit dem Philosophen Dr. Achim Sohns

15. Dezember 2022, 19:00 Uhr: „Ich bin dein Mensch“ behandelt die Frage, ob sich ein Mensch in eine Künstliche Intelligenz verlieben kann. Philosophisch: Wie weit die allgegenwärtigen neuen Techniken das alltägliche Empfinden der Menschen durchdringen und verändern werden.

Ich bin dein Mensch – Einführung & Gespräch mit dem Philosophen Dr. Achim Sohns

Philosophisches Kino heißt: Vortrag durch Dr. Achim Sohns, der die philosophische Struktur des Films offenlegt – Film sehen – Film diskutieren.

Vergangene Veranstaltungen : Im Weiteren finden Sie die Themen und Vorträge der Vergangenheit. Wenn Sie möchten, bauen Sie gerne selber weiter. Oder Sie schreiben mir …

Die Vortragstexte können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

Die Frühjahrs-Soiree 2020 am Freitag, den 20. März 2020, um 18:30 Uhr zum Thema :

Was ist ein gelingendes Leben ? ist abgesagt.

Die Menschen möchten glücklich sein. Doch was ist Glück und auf welchen Wegen gelangt man zu einem gelingenden, glücklichen Leben ? Fragen, die man sich schon in der Antike, in der antiken Philosophie, stellte – für die es heute kein neues Patentrezept zu geben scheint. Brauchen wir Entschleunigung, mehr Bewusstheit im Alltag ? Reden wir von Wohlstand, Aufgehen in Religiosität, Familie, Patriotismus ?

Für Aristoteles [* 384 v. Chr., † 322 v. Chr.]  musste das richtige Handeln von Tugend, aber auch von “hedone”, angenehmen Gefühlen oder der Lust am richtigen Tun, begleitet sein.

Zu diesen Fragen wollen wir uns auf der Soiree austauschen. Und : Natürlich werden wir auch über Corona sprechen …

Ort : Privatpraxis Jutta Franke, Große Barlinge 21, 30171 Hannover

Philosophische Soiree am 20. März 2020

Philosophisches Kino: „Parasite“ – Preisgekrönte (4 Oscars)  gesellschaftskritische Tragikomödie am 06. März 2020 im Hölderlin Eins

Parasite

Familie Kim ist ganz unten angekommen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter hausen in einem grünlich-schummrigen Keller im tiefst gelegenen Viertel der Stadt und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Erst als der Jüngste eine Anstellung als Nachhilfelehrer in der todschicken Villa der Familie Park antritt, besteigen die Kims die gesellschaftliche Treppe nach oben. Mit findigen Tricksereien, bemerkenswertem Talent und großem Teamgeist gelingt es ihnen, die bisherigen Bediensteten der Familie Park nach und nach loszuwerden. Bald schon sind die Kims unverzichtbar für ihre neuen Herrschaften. Doch dann löst ein unerwarteter Zwischenfall eine Kette von Ereignissen aus, die so unvorhersehbar wie unfassbar sind.

Der aktuelle Gewinnerfilm der Goldenen Palme von Cannes und 4 Oscars des koreanischen Regisseurs Bong Joon Ho ist großes Kino mit größtmöglicher Spannung. In PARASITE materialisieren sich die Lebensformen und Klassengegensätze der westlich geprägten Konsumgesellschaft und des urbanen Prekariats. Der Film liefert eine scharfe Satire mit viel bösem Humor und Lust an der radikalen Zuspitzung der Verhältnisse.

Die technische Entwicklung, die Produktivkräfte, und die kapitalistische Globalisierung scheinen heute eine Endstufe erreicht zu haben. Brauchen wir einen Systemwechsel, mehr Gerechtigkeit oder ist Ungleichheit gerecht ?

https://xn--hlderlin-eins-imb.de/veranstaltung/philosophisches-kino-parasite/

Die Herbst-Soiree 2019 am Freitag, den 15.11.2019 befasste sich mit dem Thema :

‚Ist künstliche Intelligenz böse ? Eine philosophische Betrachtung‘ :

Maschinen werden immer selbständiger und intelligenter. Nach dem Vortrag befasste sich die lebhafte Debatte u.a. mit der Frage, ob der Prozess der Durchsetzung der Künstlichen Intelligenz in Wirtschaft und Gesellschaft gesteuert und menschengerecht gestaltet werden kann. Hierüber gehen die Meinungen in der Literatur und auch im Auditorium auseinander. Die Debatte über eine Entwicklung, die mit der Elektrifizierung im Zusammenhang mit der industriellen Revolution gegen Ende des 19. Jahrhunderts verglichen wird, ist eröffnet :

Der Philosoph Peter Sloterdijk formuliert in seinem 2017 erschienen Buch „Nach Gott“ :

„Die Konsequenzen des immer rascheren Abfließens von Menschenreflexionen in Maschinenreflexionen sind unabsehbar [was er als „Intelligenzdämmerung“ nach der „Götterdämmerung“ bezeichnet]. … Angesichts des offenbar unaufhaltsamen Geschehens drängt sich die Frage auf, was nach der Entzündung der künstlichen Lichter von dem ewigen Licht der Seele bleibt, nachdem diese ein gut Teil von ihrer vormaligen Leuchtkraft an die klug und immer klüger gemachten Welt-Dinge, die computerisierten Objekte, abgegeben hat. Die erste Maschine hatte die Seele ermächtigt, die zweite zwingt sie zur Selbstbetrachtung.

Am Freitag, den 25. Oktober, begann in Hannover die Reihe ‚Philosophisches Kino‘ im ‚Hölderlin Eins‘ mit Ridley Scotts Meisterwerk aus dem Jahr 1982 ‚Blade Runner : Endlichkeit, menschliche Identität und Hybris sind nur einige der Themen, die dort rund um den Film vorgestellt werden : More human than human.

https://xn--hlderlin-eins-imb.de/veranstaltung/philosophisches-kino/

5. Am Freitag, den 3. Mai, konnten wir die Frühjahrs-Soiree 2019 zum Thema : Geht das Abendland unter ? durchführen. Oswald Spenglers Geschichtsmorphologie aus dem Jahr 1918 in der aktuellen Betrachtung.

Spengler erwies sich von verblüffender Aktualität. Die Welt in der globalisierten Zivilisation. Maschinenwelten, Globale Dominanz der Geldwirtschaft, Mega-Metropolen. Kulturkritik auf hohem literarischen Niveau (siehe auch unter der Rubrik ‚Presse‘).

Im Anschluss an Vortrag und Diskussion, Gespräche in kleiner und großer Runde – das ‚Aprés Soiree‘.

4.  Das Prinzip der „inneren Freiheit“ – Schopenhauers Weg zur Selbstbefreiung durch Selbsterkenntnis – Winter-Soiree am 01. Februar 2019

Die 4. philosophische Vortrags- und Diskussionsveranstaltung konnte dieses Mal als Soiree in der Ärztlichen Praxis Jutta Franke durchgeführt werden. Vortrag von Dr. Sohns und Diskussion drehten sich um das Verständnis und die mögliche Aktualität des Verständnisses von innerer Freiheit in der Philosophie Arthur Schopenhauers. Der Philosophie folgte das „Apres-Soiree“ – Lebhafte Debatten in kleineren Gruppen.

1. Praxiseröffnung : Die Welt ist meine Vorstellung ! Unter diesem Motto stand die erste Philosophische Matinee am 28. Januar 2018.

Neben einer Einführung mit anschließender Diskussion zur Zeitaktualität des 200 Jahre alten Werkes des deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer, weitergehend : zu der Frage, welche Rolle der schopenhauersche Wille in der Vorstellung aufgeklärter westlicher Gesellschaften spielen könnte, gab es einen intensiven Einblick in die Arbeitsweise der Philosophischen Beratung.

2.  Die philosophische Frühjahrs-Matinee am 06. Mai 2018 befasste sich – in der Auseinandersetzung mit der Philosophie des Philosophen Immanuel Kant – mit dem eingeschränkten menschlichen Erkenntnisvermögen sowie mit der Frage, ob moralisches Verhalten nur aus Pflicht wertvoll sein kann : Auge, Brille, Erkenntnis – Was kann ich wissen und was kann ich tun ?

Die auf den Vortrag folgende lebhafte Diskussion der Teilnehmer zeigte, dass ein Zuviel an Pflicht in die Unmoral führen kann. Dass aber auf der anderen Seite eine rationale, nicht neigungsorientierte Moral zu wahrhaft wertvollen Urteilen führen kann.

3. Die Weihnachts-Soiree am 12. Dezember 2018 :

Thema : Karl Marx – Gescheiterter Revolutionär oder Visionär der Globalisierung ?

Kommunismus, Rauschebart, DDR, Revolution: Mit diesen Schlagworten verbinden die meisten von uns automatisch die Person Karl Marx. Ist er missverstanden als ewiger Theoretiker untergegangener Gesellschaftssysteme à la DDR oder Sowjetunion, als gescheiterter politischer Revolutionär? Doch ‚Marx is back‘ und hochaktuell : als Philosoph.